Verpflichtende Testungen an Schulen

Mit Unverständnis haben wir heute die aktuelle Pressekonferenz zu den verpflichtenden Testungen an den Bayerischen Schulen verfolgt. Uns geht es hier nicht um das Ob, denn dass die Testungen notwendig sind, ist unbestritten, sondern um das Wie.

Wir lehnen die Testungen in den Klassenzimmern während des Unterrichts und unter Aufsicht der Lehrkräfte ab.

Diese Entscheidung darf nicht mit der Holzhammermethode über die Köpfe der Eltern hinweg getroffen werden, denn das widerspricht jeglicher Art der Demokratie und kann von uns nicht vertreten werden. Leider lässt hier die Bayerische Staatsregierung keine andere Meinung zu und verschließt sich gegenüber jeglichen Argumenten, die auch von unserem Verband deutlich kommuniziert wurden.

Testungen in der Schule tragen die Infektionen erst einmal in die Schulen hinein. Dies muss verhindert werden. Testergebnisse müssen VOR Verlassen des Elternhauses vorliegen, da im öffentlichen Nahverkehr bereits eine Ansteckung und Übertragung erfolgen kann.

Daher fordern wir, dass die Testkits den Familien kostenlos zur Verfügung gestellt und zuhause im Elternhaus durchgeführt werden können.

Dies lehnt die Staatsregierung derzeit ab, da das nötige Vertrauen in die korrekte Durchführung der Testungen fehlt. Hierzu schlagen wir, um eine gewisse Verbindlichkeit zu erlangen vor, dass die Eltern ihren Kindern eine schriftliche Bestätigung über Tag, Uhrzeit und Ergebnis der Testungen mit in die Schulen geben. Wir erwarten uns davon eine deutlich bessere Akzeptanz und Bereitschaft, da Ängste vermieden werden.

Bei dieser Variante kommen infizierte Kinder, die mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Schulen fahren, erst gar nicht in Kontakt mit anderen Kindern. Denn welchen Sinn macht eine Testung in der Schule, wenn vorher bereits Kontakt im öffentlichen Nahverkehr stattgefunden hat?

Unsere klare Forderung ist, dass alle SchülerInnen und Lehrkräfte, die nach den Osterferien in den Präsenzunterricht gehen, ein negatives Testergebnis vorweisen müssen, bevor sie das Schulgebäude betreten. Daher wäre eine Testung am Abend vorher zuhause die beste Variante. Als Alternative können wir uns eine Testung im Pausenhof vorstellen.

Geklärt werden muss auch, wie mit positiv getesteten SchülerInnen umgegangen wird. Sollen diese vor den Augen der Mitschüler das Klassenzimmer und die Schule verlassen? Dies widerspricht unserer Ansicht nach dem Datenschutz. Von dem psychischen Druck auf den Betroffenen ganz zu schweigen.  Wie werden SchülerInnen beschult, die vom Unterricht, aus welchem Grund auch immer, befreit sind? Woher bekommen sie ihre Arbeitsmaterialien? Werden die SchülerInnen per Livestream in den Unterricht zugeschaltet, oder müssen sie sehen, wie sie alleine zurecht kommen?

Viele Fragen, auf die wir derzeit keine Antworten bekommen, veranlassen uns zu einem Appell an die Staatsregierung: „Bitte machen Sie mit den Spekulationen ein Ende und geben Sie noch vor dem Ferienende klare Informationen an Lehrkräfte und Eltern raus, die diese Fragen beantworten und überdenken Sie die kommunizierte Entscheidung über die Art der Durchführungen der Testungen.“