Warum soll ich in diesen Zeiten noch freiwillig meine Freizeit opfern?

Liebe Eltern,

vielerorts wurden und werden in diesen Tagen Elternbeiratswahlen durchgeführt. Teilweise mit mäßigem Erfolg und mit immer weniger Freiwilligen. Diese Situation ist nicht wirklich neu aber momentan ist sie schlimmer als noch vor ein paar Jahren.

Mit Recht fragen sich viele von Ihnen, warum soll ich mich engagieren. Die Politik schreibt viel vor, ohne die Beteiligten zu fragen, Vorschläge werden zum größten Teil von Haus aus ignoriert und Eltern werden in den Schulen teilweise nicht mehr beachtet. Somit bleibt vielen von Ihnen nur das Mitlaufen, als das Mitbestimmen und Mitgestalten des Schulalltags. Nachvollziehbar, dass Sie bei diesen Fakten Ihre Energie lieber für Ihr eigenes Leben und Ihre Familie verwenden wollen.

Ich habe bis letztes Jahr noch die Seminare für Eltern und Elternbeiräte abgehalten und immer wieder darauf verwiesen, wie sich die Situation der Eltern im Schulalltag über die Jahre zum Positiven geändert hat. Und das aus dem Grund, weil Elternbeiräte, Elternverbände und deren Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium dies immer wieder vorangetrieben hat.

Natürlich ist an jeder Schule und in jedem Regierungsbezirk eine andere "vor Ort Situation" und natürlich erfordert es immer wieder Auseinandersetzungen mit Schulleitungen und Lehrkräften sowie Eltern, um immer am Ball zu bleiben. Und ja – dem eigenen Kind bringen Veränderungen, die man in seiner Amtszeit auf den Weg gebracht hat, in der Regel nichts mehr.

Aber wie ich immer wieder nachgewiesen habe, leben sie jetzt von dem, was andere Elternvertreter für Sie schon erreicht haben. Also fassen Sie sich ein Herz, überlegen Sie, ob und wie Sie Ihren Elternbeirat unterstützen können und/oder unterstützen Sie den Landeselternverband Bayerischer Realschulen z.B. mit Ihrer Bewerbung als Bezirksvertreter/in.

Bei Letzterem würde ich Ihnen Notfalls persönlich unter die Arme greifen.

Thomas Stachel

Ehrenmitglied und 2. Geschäftsstelle