Würzburg, 14.01.2023 „Wertschätzung: das ist es, was das Handwerk braucht!“: Mit diesem Vorwort eröffnete der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, Michael Bissert, sein Grußwort an die anwesenden Vorstands- und BezirksvertreterInnen des Landeselternverbandes der Realschulen in Bayern (kurz: LEV-RS).
Dieser hatte zu einem Kennenlernen und zum informellen Austausch in Würzburg eingeladen – insbesondere aufgrund der Einführung des „Tag des Handwerks“, welcher in diesem Jahr an jeder bayerischen weiterführenden Schule verpflichtend eingeführt wird.
Der Präsident war froh um die Einladung: Alleine in Unterfranken sind schließlich mittlerweile rund 40% aller Ausbildungsverträgen mit RealschülerInnen abgeschlossen worden. Tendenz: Jahr für Jahr steigend.
Bissert beschrieb dennoch schonungslos die Umstände: „Eltern beeinflussen die Berufswahl ihrer Kindern enorm. Und für mich gilt der Spruch: Kinder wollen immer mit den Händen arbeiten, also ein Handwerk erlernen –bis Erwachsene sich einmischen und es ihnen ausreden“.
Andrea Sitzmann, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer für Unterfranken und Bereichsleiterin im Bildungsausschuss, erklärte den „Tag des Handwerks“ ausführlich: Es sei eine Mammutaufgabe, in so wenig Zeit so viel zu organisieren. Die Handwerkskammer als zentrale Anlaufstelle für Schulen und Betriebe arbeitet mit Hochdruck daran, sämtliche Angebote zusammen zu fassen, die Inhalte zu prüfen, die Termine zu koordinieren.
„Es ist ein Glück, dass die Berufsorientierung an den Realschulen nicht erst mit dem Tag des Handwerks Einzug innehat – vielmehr existieren langjährige Kontakte zu den Schulen, Angebote sind hinreichend bekannt. Aber: es sind alleine in Unterfranken über 30.000 SchülerInnen zu verteilen, bei 11.000 Betrieben – von denen ca. 6.000 regelmäßig ausbilden“ – so Sitzmann in ihren Ausführungen.
Mit den anwesenden Eltern folgte einen regen Austausch darüber, welche gegenseitige Erwartungen existieren; Wie die Bedingungen aussehen; Welche Formalitäten einzuhalten seien; wer trüge denn die Verantwortung für den Inhalt der Maßnahme, wer für den Weg von zuhause in die Betriebe (Versicherungsfragen); wer übernimmt die Fahrtkosten?
Diese und viele weitere Fragen blieben nicht unbeantwortet – die erste Vorsitzende Melanie Plevka bedankte sich sehr dafür, dass die Kammer nicht nur den Willen zum Handeln zeigt – vielmehr die Kompetenzen und die notwendigen Ressourcen, um dieser Mammutaufgabe gerecht zu werden.
Erfreulich ist dabei der Einsatz der Digitalisierung: Die Handwerkskammer für Unterfranken hat als erste bayerische Kammer einen Online-Tool entwickelt zur Buchung der Termine seitens der SchülerInnen und für die Verbreitung der Angebote seitens der Betriebe.
Der Tag des Handwerks ist eine große Chance, um die Branche an Schulen endlich präsenter zu machen. Der LEV-RS engagiert sich seit Jahren im Bereich der Berufsorientierung, der ausgerufene Motto-Tag sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: Die ergänzende Vorbereitung auf das Berufsleben.