Zivilcourage ist nicht nur ein Wort, es muss auch vorgelebt werden. Der Landeselternverband der Realschulen in Bayern würdigt den Einsatz von zwei Realschülern aus dem Bezirk Oberbayern Ost und publiziert in diesem Zusammenhang stehend nachfolgend den Bericht aus der Homepage der Dienststelle des Ministeralbeauftragten.
Bad Aibling Am Freitag, den 28.4.23, etwa um 19.40 Uhr beobachteten zwei Schüler (Marinus Hutter und Louis Burgschmidt) der Realschule Bad Aibling auf dem Heimweg, wie am Rotbachl in Kolbermoor jemand versuchte, etwas aus dem Wasser zu ziehen, es aber nicht schaffte. Sie entschlossen sich dazu nachzusehen, ob sie helfen könnten. Dort angekommen offenbarte sich schnell der Ernst der Lage: Ein Radfahrer war offenbar ins Wasser gestürzt und konnte sich mit eigener Kraft nicht mehr retten.Mit vereinten Kräften zogen die beiden Jungen den deutlich größeren, verunglückten Herrn zusammen mit einem weiteren Passanten aus dem Wasser. Schnell wurde klar, dass der gestürzte Radfahrer sich nicht ohne fremde Hilfe hätte retten können.
Nachdem der Gerettete mehrfach beteuert hatte, dass es ihm gut ginge und er weitere Hilfe durch Polizei oder Rettungsdienst ablehnte, machten die Buben sich auf den Heimweg. Doch die ganze Situation ließ ihnen keine Ruhe und nach einer Besprechung mit ihren Eltern machten sie sich erneut auf den Weg, den Gestürzten zu suchen. Sie fanden ihn in der Nähe des Friedhofs, wo er sich, offenbar orientierungslos, untergestellt hatte. Schnell wurde dann klar, dass die Situation nicht so harmlos war, und so trafen die Realschüler die einzig richtige Entscheidung und riefen den Rettungsdienst.
Wie ernst die Situation war, schilderte der Mann dann unter Tränen, als er sechs Tage später das Krankenhaus wieder verlassen konnte: „Ohne die Hilfe der Jungen, würde ich nicht mehr leben“, sagte er.
Der Vorfall hat auch die Polizei Bad Aibling und die Realschule Bad Aibling beeindruckt. Erst kürzlich hatten die beiden Jungen an einer regelmäßig stattfindenden Schulung zum Thema „Zivilcourage“ durch die Verbindungsbeamtin der Polizei, Frau Gerber, teilgenommen. Frau Gerber, die Schulleitung und die Klassenleitungen zeigte sich gleichermaßen erfreut darüber, dass die beiden Jungen so beherzt und couragiert geholfen haben. „Wir danken euch sehr, dass ihr so hilfsbereit und beherzt geholfen habt! Wir sind sehr stolz darüber, so couragierte Jungs an unserer Schule zu haben“, sagte Schulleiter Wabner.
Text und Bild: MB-Dienststelle Oberbayern-Ost