Zu einem Gespräch im informellen Rahmen im Kultusministerium hat sich Mitte Februar der Vorstand der LEV-RS, Vorsitzende Melanie Plevka sowie ihre Stellvertreterin Jana Tallevi und ihr Stellvertreter Clemens Ellenbrock mit Kultusminister Professor Michael Piazolo und dem zuständigen Referatsleiter, leitender Referatsleiter Konrad Huber, getroffen. Es ging um den jährlichen Austausch zu Themen rund um die Realschule. Einer Meinung waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die Realschulen in Bayern den digitalen Vorsprung, der in den Zeiten der Corona-Pandemie erreicht werden konnte, nicht verspielen dürften. "Wir dürfen nicht zurückfallen. Die Digitalisierung muss weitergehen - und zwar schnell", so der Minister. Er berichtete, dass es in  Bayern inzwischen 70.000 digitale Klassenzimmer gebe. Das sei fast doppelt so viel, wie im Koalitionsvertrag mit der CSU im Jahr 2018 vereinbart. Weiter ausgebaut werden soll zudem die 1:1-Ausstattung an den Schulen für Kinder ab der fünften Klasse. Geld sei dafür noch vorhanden, so der Minister.

Bei der Entwicklung des digitalen Unterrichts kommt es jedoch nicht allein auf die technische Ausstattung an. Lehrkräfte müssen fit gemacht werden für die Herausforderungen dieser Art von Unterricht. Das gelingt am besten, wenn so früh wie möglich angefangen wird. Vorsitzende Melanie Plevka brachte deshalb den Vorschlag vor, nicht erst Referendare und Referendarinnen mit einem Zugang zu den digitalen Werkzeugen visavid und mebis auszustatten, sondern bereits Studentinnen und Studenten. Dieser Vorschlag wird nun im Ministerium geprüft. Der Minister bekräftigte das Vorhaben der Staatsregierung, möglichst viele junge Menschen, auch aus anderen Bundesländern, vom Lehrberuf in Bayern zu überzeugen. Heute gebe es bereits 6500 Stellen mehr als vor zehn Jahren.

Lehrerinnen und Lehrer sollen Zeit haben, sich um den Unterricht der Schülerinnen und Schüler zu kümmern. Wichtig war dem Vorstand deshalb zu erfahren, wie ernst es dem Kultusministerium ist mit dem Vorhaben, die Verwaltungen zu entlasten. Minister Piazolo konnte von einem bereits auf den Weg gebrachten Paket berichten, mit dem zum neuen Schuljahr 2023/24 insgesamt 600 neue Stellen in den Verwaltungen der 4000 bayerischen Schulen geschaffen werden sollen.

Kultusminister Professor Michael Piazolo im Gespräch mit dem Vorstand des LEV-RS
Beim Gespräch im Kultusministerium (von links): Vorsitzende Melanie Plevka, Kultusminister Michael Piazolo, zweite Vorsitzende Jana Tallevi, leitender Ministerialrat Konrad Huber und dritter Vorsitzender Clemens Ellenbrock.

Am Rande angesprochen wurde zudem der Stellenwert der Berufsbildung in den Realschulen, der besonders den Eltern ein Anliegen ist. Zudem versprach der Minister, ein Grußwort zum nächsten Landeselterntag des LEV-RS zu senden. Der Verband trifft sich am Samstag, 6. Mai, in der Anton-Jaumann-Realschule in Wemding.